Was ist Resilienz? 

Resilienz wird gerne das "Immunsystem der Seele" bezeichnet. Resilienz stärkt uns für die kleinen und großen Herausforderungen des Lebens und des Alltags und wirkt wie ein Schutzschild gegen kleinere oder längerandauernde persönliche Krisen oder traumatische Ereignisse. Resiliente Menschen sind Stehauf-Menschen finden nach Krisen schnell wieder in ihre Mitte und damit zurück in ihre stabile, psychische Balance.

Wie können wir die Resilienz bei Kindern stärken?

Die Resilienz von Kindern und Erwachsenen unterscheidet sich nicht. Wer bereits als Kind oder Jugendlicher resiliente Fähigkeiten entwickelt, kann genau diese im späteren Leben im Fall von Krisen oder Herausforderungen "abrufen" und einsetzen. Kinder entwickeln jedoch Resilienz bzw. ihre innere Widerstandskraft hauptsächlich in der Interaktion mit liebevollen und feinfühligen Erwachsenen und persönlichen Bezugspersonen.

Als kindliche Resilienzfaktoren werden sechs Persönlichkeitseigenschaften / Fähigkeiten, die die Stress- und Krisenbewältigung erleichtern, bezeichnet. Resilienzfaktoren sind "Eigenschaften, die das Kind in der Interaktion mit der Umwelt sowie durch die erfolgreiche Bewältigung von altersspezifischen Entwicklungsaufgaben im Verlauf erwirbt" (Wustmann, 2004, S.46). 

Damit zählen diese Resilienzfaktoren zu den sogenannten personalen Schutzfaktoren. In einer Auswertung von weltweit bedeutenden Langzeitstudien konnten auf personaler Ebene 6 übergeordnete Resilienzfaktoren ermittelt werden, die für die Bewältigung von schwierigen Lebensumständen besonders relevant sind (Rönnau-Böse & Fröhlich-Gildhoff, 2014).

Selbst-und Fremdwahrnehmung - eine bedeutende Grundlage für soziale Beziehungen & die Herausbildung des Selbstkonzeptes 

Selbstwirksamkeit- Vertrauen in seine eigene Fähigkeiten und die eigenen, verfügbaren Ressourcen und gleichzeitig die Überzeugung, seine Ziele trotz Widerstände aus der Umwelt erreichen zu können

Selbststeuerung - Regulation der eigenen Gefühls,- und Körperzustände sowie Findung von Strategien zur Selbstberuhigung und von Handlungsalternativen

Problemlösen/kognitive Flexibilität - Fähigkeit, sich angemessene Ziele zu setzen und diese trotz auftretender Schwierigkeiten oder Hürden erreichen zu wollen (Durchhaltefähigkeit), ausserdem die Fähigkeit zur Problemanalyse und Findung von Handlungsmöglichkeiten und Problemlösestrategien  

Soziale Kompetenz - Empathiefähigkeit und Kommunikationsfähigkeit, Kontaktaufnahme, soziale Unterstützung einholen, um Hilfe bitten

Stressbewältigung - Stresssituationen angemessen einschätzen können, eigene Grenzen zu kennen und angemessene Bewältigungsstrategien entwickeln

Alle 6 Resilienzfaktoren sind nicht unabhängig voneinander, sondern beeinflussen sich gegenseitig.  Auf der Grundlage dieser 6 Resilienzfaktoren ist es möglich, in kleinen praktische Übungen Impulse zu setzen, die die Resilienz fördern .